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  • AutorenbildBergrettung OÖ

Canyoningfortbildung

Canyoninggruppe der Bergrettung OÖ


Fortbildung der Canyontruppe am 21.5.2021 in Hinterstoder

Zusammen mit der BRD-Ortsstelle Hinterstoder und Vorderstoder sowie der Wasserrettung OÖ.


Problemfall Stromboding Wasserfall:

Nachdem es beim Stromboding Wasserfall in Hinterstoder über die Jahre hinweg immer wieder zu teilweise dramatischen Zwischenfällen gekommen war, ist es der Bergrettung Hinterstoder sowie der Canyongruppe ein großes Anliegen, die technischen Voraussetzungen zu schaffen, um im Ernstfall ein schnelles und effizientes Eingreifen zu ermöglichen.


Die Einstiegsstelle für Kajakfahrer ist normalerweise unterhalb des schluchtartigen Abschnittes beim Stromboding-Wasserfall. Immer wieder passiert es aber, dass hauptsächlich ausländische Kajakfahrer aus Versehen ein paar hundert Meter oberhalb einsteigen und von dem, von der Strasse aus schwer einsehbaren, Wasserfall überrascht werden. Auch Schlauchboote sind bereits über den bedrohlichen Wasserfall gespült worden und haben unterhalb im kreisenden Strudel gesteckt. Sehr erfahrene Kajaker fahren aber auch ganz gezielt den Wasserfall hinunter. Doch von denen kentern einige schon vor Erreichen des Wasserfalles. Manche konnten sich links zum großen Felsblock retten, saßen aber dann dort in der Falle. Wer hinuntergespült wird, hat die Gefahr, im kreisenden Kehrwasser gefangen zu werden oder sogar in die Wasserwalze zurückgespült zu werden.

Somit sollten im Ernstfall zwei Plätze schnell erreicht werden: Einer beim großen Felsblock an der Abbruchkante des Wasserfalls und der zweite am Rand des kreisenden Strudels am hinteren Dreieck unterhalb des Wasserfalls.


Für uns Bergretter ist die größte Schwierigkeit, zuerst mal ein Seil auf die andere Seite der fast 20m breiten Schlucht zu bekommen. Nachdem wir in der Vergangenheit schon verschiedene Mittel ausprobierten, konnten wir diesmal mit der Wurfleine recht problemlos diese Strecke über den Fluss überwinden. Mit dieser Wurfleine wird zuerst ein Hilfsseil hinübergezogen und daran die 5 Seile, die wir für die Seilbahn brauchen. Es geht darum, eine Seilbahn zu bauen, an dem der Retter variable in Richtung und Höhe positioniert werden kann. Dafür benötigt es die relativ komplizierte Ablass - Seilbahn. Der technische Aufbau dieser Seilbahn wurde von Thomas Koller und Felix Steinmassl technisch geprüft und verbessert. Dabei gleitet der Retter am gespannten Seil über den Fluss hinaus bis über den Verunglückten, um punktgenau in die Tiefe abgelassen zu werden. Dort angekommen hängt er den Verunfallten zu sich und so können beide heraufgezogen werden. Diese Methode brauchen wir auch in anderen Schluchten besonders bei Hochwasser, also dann, wenn wir nicht mehr über den Wasserweg zum Verunfallten gelangen können.


Wie bereits seit Jahren üblich, arbeiten wir sehr eng mit der Wasserrettung OÖ zusammen, was uns besonders bei heiklen Strömungsverhältnissen eine sehr beruhigende Hilfe ist. Dafür gab uns Lothar Hieb eine Einschulung im Umgang mit Schwimmwesten bei Hochwasser.


Danke an alle beteiligten Berg- und Wasserretter für das begeisterte Mitwirken! Und danke der Ortsstelle Hinterstoder für die anschließende Jause.


Euer Canyoning-Ausbildungsleiter

Heli Steinmassl



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