Eigentlich hätte es eine lange vorbereitete Expedition auf den Manaslu werden sollen. Auf knapp 7.000m führte eine große Lawine zu einer dramatischen Rettungsaktion. Der oberösterreichische Bergretter Patrik Hauser war vor Ort unmittelbarer Ersthelfer. Seinem Können verdanken vermutlich mehrere Sherpas ihr Leben.
Der Manaslu „der Berg der Seelen“ nicht nur einer der schönsten, sondern mit 8163m auch einer der höchsten Berge der Welt, war das bergsteigerische Ziel des Bergretters DI Patrick Hauser aus Wels. Bis zum 26. September lief alles nach Plan, gut akklimatisiert und topfit befand sich das Team bereits im Lager 3 auf ca. 6700m – bereit zum Gipfelsturm. Die Bedingungen erschien der österreichischen Expedition noch nicht ideal, worauf sie noch einen Tag abwarten wollten, berichtete Patrick.
Leider entschieden sich mehrere Expeditionen anders und befanden sich auf dem Weg ins Lager 4, als sich kurz vor dem Sattel eine große Lawine löste und in Summe 11 Sherpas verschüttet wurden. Zu Beginn war die Lage sehr unübersichtlich, denn genau zur selben Zeit ereignete sich ein weiteres Unglück am Gipfel, wo die die amerikanische Skibergsteigerin Hilaree Nelson zu Tode kam.
Mit der Zeit wurde die Lage übersichtlicher und nach und nach wurden Verletzte ins Lager gebracht, wo Patrick die Erstversorgung durchführte. Drei Schwerverletzte galt es zu versorgen, das Verletzungsspektrum reichte vom luxierten Knie, über Wirbelverletzungen, eine schwere Kopfverletzung, eine Becken-Fraktur, bis zu Atemproblemen. Patrick hat gar nicht viel nachgedacht, sondern einfach gehandelt - Bodycheck, Wärmemanagement, Sauerstoff, richtige Lagerung und Schmerzmedikation - berichteten die anderen Expeditionsteilnehmer und waren zutiefst beindruckt wie professionell, trotz widrigsten Bedingungen und einfachsten Hilfsmittel, auf knapp 7000m die Patienten von ihm versorgt wurden. Früh am nächsten Morgen gab es dann ein Wetterfenster und die Verletzten konnten ausgeflogen werden! Besonders erfreulich ist, dass sich alle drei Sherpas am Weg der Besserung befinden.
Die Bergrettung OÖ ist stolz auf die Leistungen des Bergretters aus Wels!
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