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  • AutorenbildBergrettung OÖ

Alpinpolizist und Bergretter Michael Gruber erhält Auszeichnung


Innenminister Mag. Wolfgang Sobotka überreichte am

02. Oktober 2017 dem Mitglied der Alpinen

Einsatzgruppe Gmunden AbtInsp Michael Gruber die

Goldene Medaille am Roten Bande.

In Anerkennung der selbstlosen Leistungen, die AbtInsp Gruber

zur Rettung einer 15-jährigen Schülerin am Hallstätter Gletscher

aus einer Gletscherspalte erbrachte, wurde nun im

Bundesministerium für Inneres in einem feierlichen Rahmen die

Verleihungsfeier gemeinsam mit weiteren verdienten Lebensrettern

abgehalten.

Goldene Medaille für Lebensrettung an Michael Gruber verliehen

(Foto: privat)

15-Jährige stürzte acht Meter tief in Gletscherspalte

AbtInsp Michael GRUBER war am 07. August 2015 nachmittags mit einem Tourenpartner am Dachstein bzw. Hallstätter Gletscher unterwegs. Zeitgleich war eine Bergsteiger-Gruppe aus Bayern im Bereich des Großen Dirndl Kolk im hochalpinen Gelände am teils schneebedeckten Gletscher unangeseilt am Zustieg zur Seethalerhütte. Gegen 16:50 Uhr brach ein 15-jähriges Mädchen der Gruppe durch die entfestigte Schneedecke und stürzte ca. acht Meter tief in eine Gletscherspalte. Dort blieb das nur leicht bekleidete Mädchen an einer Verengung zwischen den Eismassen stecken, wodurch ein weiterer Absturz verhindert wurde. Der Vater setzte einen Notruf ab. Die Bergrettung Hallstatt, die Notarzt-Hubschrauber-Crew und die Besatzung des Polizeihubschraubers wurden alarmiert.

Stark unterkühlt aus Gletscherspalte gerettet

AbtInsp GRUBER eilte unverzüglich zur Unfallstelle und leitete die sofortige Rettungsaktion ein. Der Beamte seilte sich mit einer Selbstseilrolle zu der jungen Frau ab, sicherte sie gegen ein weiteres Tieferstürzen und versorgte sie. Anschließend konnte die Verunfallte angeseilt aus der Gletscherspalte gerettet werden. Die junge Frau musste ca. 75 Minuten in der Gletscherspalte ausharren. Sie erlitt Prellungen und Abschürfungen am gesamten Körper und war stark unterkühlt. Die 15-Jährige wurde zur Weiterbehandlung in das Kinderkrankenhaus Salzburg geflogen.

Gruber bewahrte junge Frau vor Schlimmerem

AbtInsp GRUBER war bewusst, dass bei seinem Handeln bereits ein kleiner Fehler dazu führen würde, dass das Unfallopfer noch tiefer in die Gletscherspalte stürzen könne. Andererseits war ihm aber auch klar, dass im Falle des Versagens eines provisorischen Sicherungspunktes oder eines falschen Handgriffes auch er in der Gletscherspalte selbst in eine lebensbedrohliche Lage geraten könne. Nachfließendes eiskaltes Schmelzwasser begünstigte auch bei ihm ein rasches Auskühlen. Infolge der durchnässten Kleidung traten hypothermische Reaktionen wie Kältezittern bereits nach kurzer Zeit auch bei ihm während der Rettungsaktion in der Gletscherspalte auf. Der selbstlose Einsatz durch den Geehrten bewahrte das Spaltensturzopfer vor noch fataleren oder gar tödlichen Folgen.

Text: Hans Peter Magritzer


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